Gebären
Gebären gleicht einem Marathon – und kein Läufer der Welt würde je auf die Idee kommen, unvorbereitet und nicht aufgewärmt an Tag X spontan und eben mal so 42,195 km bis zum Ziel zu laufen.
Bereits ab der Frühschwangerschaft können wir mit TFM und ihren zentrierenden Einheiten den Grundstein für eine stimmige und sanfte Geburt legen. Wir können durch die Emphase auf Drainagearbeit die Gewebe und Organe des kleinen Beckens optimal auf “das große Finale” vorbereiten, das Herz stärken, Atem- und Gebärraum öffnen und Mutter und Kind quasi “geburtsfit machen” und über innere Bildarbeit die Frau in ihrer werdenden Rolle unterstützen.
Geboren wird nicht nur das Kind durch die Mutter, sondern auch die Mutter durch das Kind.
Gertrud von Le Fort
Gibt das Kind dann den Startschuß um geboren zu werden, kann die werdende Mutter sich öffnen und dem Rhythmus der Wellen des Lebens hingeben. Wie im Einzelnen die Geburt ablaufen wird ist so individuell wie eine jede von uns – so individuell und einzigartig wie gemachte Vorerfahrungen, Hoffnungen, Wünsche und Träume einer jeden. Die regelmäßigen TFM-Behandlungen während der Schwangerschaft sind Wegbereiter und stimmen Mutter und Kind auf eine sanfte Geburt und ein erholsames Wochenbett ein.
Hebammenbegleitung mit TFM im Wochenbett
Eine alte Hebammenregel zum Wochenbett besagt:
„Eine Woche im Bett, eine Woche am Bett, eine Woche um‘s Bett.“
Diese Wochenbettregel besagt, dass Ruhe und Erholung wichtig sind. In die Moderne Zeit übersetzt bedeutet dies, dass sich Antrittsbesuche verschieben lassen, wir Frauen nicht noch als Wöchnerin unseren Pflichten als perfekte Gastgeberin, Köchin, Bäckerin nachkommen sollen, sondern uns ausschließlich um unser Baby und uns selbst kümmern sollten, um nach der Geburt zu regenerieren, neue Kraft zu schöpfen, unser Baby kennenzulernen, zu stillen, uns in eine neue Rolle einzuschwingen und und gemeinsam mit der engsten Familie die Babyflitterwochen zu zelebrieren.
Von der körperlichen Seite her stehen bei der Wochenbettbetreuung mit TFM Aspekte wie Rückbildung, Hormonbalance, und auch die Hilfe bei Stillschwierigkeiten im Vordergrund. Dem Partner können übrigens während der Schwangerschaft einzelne Griffe auch angeleitet werden, so dass die Massagen bequem zuhause durchführt werden können und er im Falle von Stillproblemen und Verspannungen im Schultergürtel sanft Hilfe leisten kann.
Nach einer vaginalen Geburt wird zunächst ein Temperaturausgleich nach dem 1. Prinzip im kleinen Becken und der Blasengegend gemacht, was sich sich positiv auf die Miktion auswirkt.
An dieser Stelle sei der wichtige Hinweis gegeben: Sofern es sich um eine Kaiserschnitt-Geburt handelt, ist mit diesen Maßnahmen erst zu beginnen, wenn die Narben durchgranuliert sind. In diesem Fall wird der Bauch ausgespart und mit berührungsfreiem Cupping über diesem Areal gearbeitet. Nach 8 Wochen wird dann mit einer sanften und kurzen Narbenbehandlung begonnen.
Auf der emotionalen und ganzheitlichen Ebene liegt der Fokus auf Wohlgefühl, sich im durch die Geburt gewandelten Körper zuhause fühlen und Hilfe & emotionale Unterstützung, sich auf die neue Mutterrolle einlassen zu können, die Geburt und ihre Eindrücke verarbeiten und alle Organe im Zusammenspiel zu ehren.
In der 1. Woche nach einer vaginalen Geburt kann ein sanftes Bauch-Toning / Lotosmassage gemacht werden, um die Energie der Bauchorgane auszugleichen. Sofern es Dehnungsstreifen gibt, ist es wichtig, genügend Olivenöl für das Toning zu benutzen. Die Pelvic Drainage, auch als seitliche Drainage bekannt kann einer möglichen Ödembildung entgegenwirken. Wichtig ist der Zentrierungsgriff als Abschluss der Grundbehandlung am Bauch: er schließt und umhüllt. Dieses Umhüllen kann – im Anschluss an die Massage – durch sanftes Wrapping mit einer Bauchbinde unterstützt werden*.
In der 2. Woche postpartum wird auch Gebärmutter und Blase Aufmerksamkeit geschenkt: mit der Intention einem Gebärmuttervorfall oder Stressinkontinenz vorzubeugen.
Neben ausgiebigem Temperaturausgleich an Rücken und Bauch wird mit den Modulen Leber / Pankreas zusätzlich zur Grundbehandlung des Bauches und der Emphase der Rückbildung auch der Verdauungstrakt behandelt.
Den Abschluss einer Wochenbett-Einheit bildet jeweils die Herz-Behandlung.
Wichtig ist bei allem, was wir mit TFM tun: in der Achtsamkeit zu arbeiten und die Bedürfnisse der Wöchnerin zu wahren.
TFM / Creative Healing auch für’s Baby
Es gibt kurze und stimmige Anwendungen, die bei einem geblähten Babybäuchlein dienlich sein können: Hier seien sowohl die Grundbehandlung des Bauches als auch die kurze Stimulierung der Constipation Spots genannt. Diese Punkte bei Verstopfung sind die Lendengrübchen und werden im so genannten Feathering gezupft.
*Dr. Motha gürtet ihre Patientinnen im Wochenbett mit einem speziellen Tuch: Dem Gowri-Wrap.
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