TFM – Integrative, sanfte Körpertherapie für die Frau

Die Anwendung des Lungenmoduls

Creative Healing & die Behandlung der Lunge

Der Blick auf das Krankheitsbild der Lungenentzündung durch das Gedankenmodell von Joseph B. Stephenson (1874-1956), das im englischen Sprachraum unter dem Begriff “Natural Method of Health Care” bekannt wurde. Creative Healing basiert auf 4 einfachen Grundprinzipien, die in den einzelnen Behandlungsmodulen – wie hier für die Lunge – Anwendung finden. Begleitet werden können die Streichungen von Visualisierungen des Behandlers, der damit einen zusätzlichen Impuls auf die Gewebe setzt; solche Visualisierungen bilden hierbei jedoch weder Anatomie noch Physiologie ab – es handelt sich um einfache, innere Bilder und quergedachte Konzepte & Analogien, die es dem Unterbewußtsein ermöglichen diese weitere Ebene einfach zu greifen).


Vorab-Hinweis:
Die nun folgenden Informationen dienen der DARSTELLUNG von Joseph B. Stephensons Methode & Herangehensweise an das Thema Lungenerkrankungen wie – hier beschrieben aus Patricia B. Bradleys Buch (im Kapitel 4) – im Falle einer Lungenentzündung und sind keinesfalls als ein Heilversprechen anzusehen.


Für die folgenden Beschreibungen ist es laut Stephenson vonnöten, dass derjenige, der die Behandlung durchführt selbst gesund ist und Normaltemperatur hat!!

Pneumonie / Lungenentzündung

Wie Joseph B. Stephenson die Lunge behandelt

Man beachte die Zeit, in der Stephenson gelebt hat: Er empfahl er die Einnahme von 1/4 TL Fischöl (wegen des Vitamin D) und den Verzicht auf Milchprodukte.

Wenn wir im Gedankenmodell von Stephenson denken und durch die Brille der 4 Prinzipien auf das Thema blicken, so ist seine Herangehensweise die, dass bei einer normalen Körpertemperatur ein Keim keine Chance hat (denn der Keim benötigt dazu hohe Temperatur / Fieber).

Der Behandlung bei Pneumonie geht ein General Treatment (Lymphatische Grundbehandlung) voraus, hierbei können wir allerdings bei den Streichungen am oberen Rücken kreativ sein und jeweils die Lunge und ihre Strukturen visualisieren statt mit den “üblichen” Visualisierungen, wie sie im TFM-Buch beschrieben sind, zu arbeiten.

Lagerung

Für die Behandlung bei Lungenentzündung lagert er den Kranken folgendermaßen:

1) Die Behandlung des Rückens im Sitzen, sofern möglich ansonsten wird dieser Schritt in Bauchlage durchgeführt
2) Die Behandlung der vorderen Oberkörpers in Rückenlage
Hierbei wird jeweils der komplette Brustkorb – von der Schulterhöhe bis zur unteren Rippe – behandelt.

Stephenson wendet das 1. Prinzip (= den Körper auf eine “gesunde” Temperatur bringen) im Falle der Lungenentzündung an, indem er mit viel Öl und schnellen Streichungen arbeitet, um die Hitze abzuleiten.

Dauer der Pneumonie-Behandlung & Stephensons Empfehlung der Durchführung

Eine Behandlung bei Lungenentzündung braucht – je nach Reaktionsfähigkeit der Gewebe – insgesamt zwischen 20 und 30 Minuten.
Hierbei werden die nun im einzelnen beschriebenen Schritte nacheinander 4-5-malig(*) wiederholt: also #1 – #2 – Umlagern – #3 – #4 und dann wieder Umlagern –  #1 – #2 – … usw.)

(*) Er gibt den Hinweis darauf, dass die Temperatur der Gewebe an Brust- und Rücken sich signifikant ändert und auch kühler bleibt, ansonsten wird eine weitere Runde gemacht (bis die 30 Minuten erreicht sind).

Stephenson schlägt von der Frequenz der Behandlungen vor, dass sie an 4 aufeinanderfolgenden Tagen durchgeführt werden sollten; je nach Zustand des Patienten werden die Behandlungen danach vom Abstand her länger – d.h. jeden 2. bzw. jeden 3. Tag – und gibt den Hinweis, dass die Reduktion des Fiebers einen solch entspannenden Effekt auf den Körper des Patienten hat, dass dieser meist schon eingeschläft, bevor der Behandler gegangen ist.

Schritt-für-Schritt-Anleitung des Pneumonie-Moduls

#1 Hitze am Rücken ableiten (im Sitzen)
Die Handhaltung ist das Double-Stroking, hierbei liegen die Nagelfalz von Ring- und Zeigefinger aneinander, darüber liegt der MIttelfinger locker auf (TFM-Buch S. 86), die Fingerhand zeigt nach oben in Richtung Kopf.

©LehrWERK 2020

Die Griffführung ist – in schneller Frequenz (150 Bewegungen / Minute, was 2-3 Streichungen / Sekunde entspricht) – von oben nach unten, der Druck ist hierbei leicht und die Hände schmiegen sich der Oberkörperform an – es darf beim Wiederauflegen der Hände keinesfalls klatschen oder der Patient darf nach vorne geschubst werden.

Stephenson beginnt über der Wirbelsäule und wandert dann mit beiden Händen nacheinander in den schnellen Streichungen immer wieder von der Schulterhöhe ansetzend nach rechts und dann wieder nach innen und auf die linke Oberkörperseite, d.h. linke Hand, rechte Hand, linke Hand etc. von über der Wirbelsäule zu einer Körperseite und wieder zurück in Richtung Wirbelsäule und zur anderen Körperseite.

Die Visualisierung ist, dass die Hohlhand die Hitze sammelt und abzieht – hierbei kommt das 2. Prinzip (Öffnen eines Drainagekanals) zur Anwendung.

Dieser Schritt wird so lange durchgeführt, bis die Temperatur am Rücken kühler ist.

#2 Lungendrainage (im Sitzen)
Dieser Schritt wird mit flachen Händen, aneinandergelegten Fingerhänden sowie einem 90° abgespreizten Daumen behandelt.
Zu Beginn des Griffes zeigen die Daumen senkrecht nach oben und die Hand wird so positioniert, dass beide Daumen parallel (und direkt links und rechts neben der Wirbelsäule) zu liegen kommen.

© LehrWERK 2020

Dieser flächig ausgeführte Griff beginnt parallel beidseitig auf Höhe der Schulter, überstreicht das Schulterblatt und wird beherzt im Verlauf der Rippen bis zur Körperseite gestrichen. Er endet unterhalb der Achselhöhle.

Danach setzen die Hände etwas tiefer wieder an und überstreichen die nächste Region. Hierbei soll möglichst versucht werden den kompletten oberen Rücken mit 2-maximal 3 solcher Drainagegriffe abgedeckt zu haben.

Eine mögliche Visualisierung des Behandlers wäre hierbei die Vorstellung, dass mit der Bewegung der Hände unter der Hautoberfläche die Blutzufuhr von A nach B zu bewegen, (was der Anwendung des 2. Prinzip entspricht). Durch das Öffnen dieser Drainage kommt es demnach zu einer stärkeren Zirkulation, da durch das erzeugte Vakuum frisches Blut aus tieferen Regionen des Körpers nachfließt.

Hinweis: Bilden sich hierbei auffällige “Hitzenester”, werden diese nach dem 1. Prinzip (berührungsfrei) abgeschöpft.

#3 Drainage des Brustkorbs (Patient in Rückenlage)
Es hat sich in der Praxis bewährt, die Streichungen wie folgt durchzuführen:

Der Behandler steht hierbei auf der rechten Körperseite des Patienten:

© LehrWERK 2020

Die rechte Hand arbeitet immer von oben nach unten und überstreicht im Double Stroking das Brustbein. Der Griff endet am Xiphoid (an der Brustbeinspitze), d.h. hier hebt der Handballen dann vom Körper ab.

Nun unterscheidet Joseph B. Stephenson ob es sich bei dem Erkrankten um eine Frau oder einen Mann handelt.

Bei männlichen Patienten können die nun folgenden Drainagegriffe des Brustkorbs beidhändig geschehen. Hierfür zeigen die Fingerhände direkt unter dem Schlüsselbein zueinander und der obere Teil der Lunge wird in Richtung Achsel ausgestrichen. Die zweite Teilstreichung wird nun von unter der Achsel beginnend unterhalb der Brust wieder in Richtung Xiphoid geführt.

Der Unterschied zu Patientinnen ist: das Gewebe der weibliche Brust wird ausgespart, d.h. die zweite Teilstreichung wird unterhalb des unteren Brustansatzes geführt.

Nachtrag

In diesen besonderen Zeiten sind u.a. folgende Ratschläge sinnvoll:

* Einhaltung geeigneter Hygienemaßnahmen zum eigenen Schutz und dem der anderen
* gute und ausgewogene Ernährung
* Ruhe bewahren (Don’t panic!!)
* Bewegung an der frischen Luft
* Verzicht auf Rauchen & Alkohol
* Stressmanagment: wie wäre es zum Beispiel ganz bewußt “nur 1-2x” täglich nach aktuellen Zahlen in den Nachrichten zu schauen und ansonsten viel zu singen (belüftet die Lungen und schaltet den Stressknopf automatisch ab)
* Unterstützung (& damit Stärkung) des Immunsystems

Weitere TFM- und Creative Healing Behandlungsflows, die in diesen Kontext passen

Auch hier können folgende Module aus TFM & Creative Healing dienlich sein (dargestellt als Behandlungsflow, d.h. der Aufbau der einzelnen Behandlungsmodule, die uns Joseph B. Stephenson im Sinne von Laienbehandlungsanwendungen bereitstellt):

Ruhe & Gelassenheit, Stressmanagment

> Lymphatische Grundbehandlung (TFM Buch S. 50ff.)
> Nierenbehandlung (TFM Buch S. 64ff.)
> Herz (TFM Buch S. 127 ff.)

Unterstützung des Immunsystems

> Lymphatische Grundbehandlung
> Leber #1 (TFM Buch S. 131)
> Milz (Bradley 5-12)

Bei Infekten

> Lymphatische Grundbehandlung
> Milz
> Flu Spot (übersetzt: Grippe-Punkt) (Bradley 3-12, in Kapitel 4-17 wird eben diese Stelle auch als Breathing Center = Zentrum des Atmens beschrieben)

Quellenangaben:

Patricia Blaine Bradley: The Stephenson Method of Natural Health Care. Creative Healing, LP Publications, 2000 (auf Englisch)
Claudia A. Pfeiffer: Therapeutische Frauen-Massage, Edition LehrWERK, 2016
Claudia A. Pfeiffer: Milzmassage für Jedermann; Online-Tutorial mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen für zuhause
Illustrationen: mit freundlicher Genehmigung vom LehrWERK

Die Lungenbehandlungen (Bronchitis, Rippenfellentzündung, Pneumonie, Asthma, Kurzatmigkeit & durch Schock zugeschnürte Brust) werden im TFM Modulkurs für den Viszeralteil besprochen. Eine Liste zertifizierter Creative Healing Praktikerinnen findet sich sowohl auf der TFM-Website als auch unter creativehealing.world

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